Juckende und brennende Augen: Ursachen, Symptome und Lösungen

Juckende und brennende Augen sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen im Alltag beeinträchtigt. Die Ursachen sind vielfältig: trockene Luft, Bildschirmarbeit, Kontaktlinsen, Allergien oder eine Störung des Tränenfilms. Manche Menschen bemerken das Problem erst, wenn die Augen anfangen zu brennen, während andere durch starkes Jucken und das Bedürfnis, die Augen zu reiben, darauf aufmerksam werden. Doch das Reiben der Augen kann die Hornhaut mechanisch belasten, destabilisieren und zu Sehstörungen führen. In diesem Artikel gehen wir den Ursachen auf den Grund und zeigen, wie man juckende und brennende Augen vermeidet und behandelt.


Kurzfassung

  • Ursachen: Trockene Luft, Bildschirmarbeit, Allergien, schlechte Tränenfilmqualität
  • Symptome: Jucken, Brennen, Reibebedürfnis, tränende Augen
  • Screening: Messung des Tränenfilms mit moderner Optik-Technik
  • Behandlung: Befeuchtende Augentropfen, feuchtwarme Kompressen, Lidpflege, regelmäßige Pausen
  • Prävention: Optimierung der Lipidschicht des Tränenfilms, Augenreizung vermeiden, konservierungsmittelfreie Produkte (Eine Liste der problematischen Konservierer finden Sie hier)
https://youtube.com/shorts/brE-2lndEo0?feature=share

Ursachen für juckende und brennende Augen

Das Problem entsteht oft durch einen instabilen oder unzureichenden Tränenfilm. Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten, die für die Befeuchtung und den Schutz der Augen sorgen:

1. Die Mucinschicht

Diese dünne Schleimschicht wird von den Becherzellen in der Bindehaut produziert und liegt direkt auf der Hornhaut auf. Ihre Aufgabe ist es, Unebenheiten auszugleichen und eine gleichmäßige Benetzung zu ermöglichen.

2. Die wässrige Schicht

Diese Schicht, produziert von den Tränendrüsen, enthält wichtige Elektrolyte (Natrium, Kalium, Magnesium, Kaliumchlorid und Bicarbonat) sowie Enzyme und Antikörper. Sie sorgt für die Befeuchtung und Ernährung der Hornhaut.

3. Die Lipidschicht

Diese fetthaltige Schicht wird von den Meibomdrüsen in den Lidern produziert und verhindert das schnelle Verdunsten der Tränenflüssigkeit. Eine gesunde Lipidschicht reduziert die Verdunstung um bis zu 95 %.

Häufigste Ursache: Störung der Lipidschicht
Bei fast 80 % der Betroffenen liegt das Problem in einer unzureichenden Lipidschicht. Dies führt dazu, dass der Tränenfilm schneller verdunstet, was dann wiederum zu trockenen, gereizten und brennenden Augen führt. Besonders kalte Luft oder Wind können die Symptome verstärken.

Das Bild zeigt klumpige Ablagerungen im Tränenfilm, die sich im Tränenfilm zeigen. Warme Kompressen könnten hier helfen.

Symptome und Warnsignale

Nicht jeder merkt sofort, dass sein Tränenfilm gestört ist. Typische Symptome sind:

  • Augenbrennen, besonders nach längerer Bildschirmarbeit
  • Juckreiz, der zu häufigem Reiben verleitet
  • Übermäßiges Tränen der Augen bei Kälte oder Wind
  • Rötungen der Augen oder ein Fremdkörpergefühl
  • Sehstörungen oder eine leicht verschwommene Sicht

Screening: Wie erkennt man eine Störung des Tränenfilms?

In einem professionellen Sehtest können verschiedene Messungen helfen, das Problem zu identifizieren:

1. Tränenmeniskushöhe

Hier wird untersucht, wie viel Flüssigkeit auf dem unteren Lidrand vorhanden ist. Eine geringe Tränenmeniskushöhe deutet auf trockene Augen hin.

2. NITBUT-Test (Non-Invasive Tear Break-Up Time)

Dieser Test misst, wie lange der Tränenfilm stabil bleibt, bevor er aufreißt. Eine zu kurze Tränenfilm-Aufreißzeit (< 10 Sekunden) weist auf eine schlechte Tränenfilmqualität hin.

3. Mikroskopische Betrachtung des Tränenfilms

Mit einer Spaltlampe und speziellen Farbstoffen kann die Tränenfilmzusammensetzung genauer analysiert werden.


Behandlungsmöglichkeiten

1. Feuchtigkeitsoptimierung mit Augentropfen

Hyaluronsäure-haltige Tropfen helfen, den Feuchtigkeitsgehalt des Auges zu erhöhen. Wichtig ist, dass die Tropfen ohne Konservierungsmittel sind, da diese den Tränenfilm weiter schädigen können.

2. Feuchtwarme Kompressen zur Öffnung der Meibomdrüsen

Da viele Probleme durch eine gestörte Lipidschicht entstehen, helfen feuchtwarme Kompressen (ca. 45 °C für 5–10 Minuten), um verstopfte Drüsen zu öffnen. Danach sollte man die Lider sanft ausstreichen, um das Fett in den Tränenfilm zu integrieren.

3. Lidpflege mit milden Reinigern

Eine regelmäßige Reinigung der Lidkanten mit tensidfreien Pflegeprodukten hilft, Verstopfungen zu lösen und Entzündungen zu vermeiden.

4. Regelmäßige Pausen bei Bildschirmarbeit

Jeder konzentrierte Blick auf einen Bildschirm reduziert die Lidschlagfrequenz. Dies führt dazu, dass der Tränenfilm schneller verdunstet. Eine einfache Regel: 20-20-20-Regel – alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt in 20 Fuß (ca. 6 Meter) Entfernung schauen.

5. Augensprays für eine temporäre Reparatur der Lipidschicht

Speziell entwickelte Sprays mit Lipiden helfen, die Tränenfilmqualität kurzfristig zu verbessern.


Prävention: Was kann man tun, um juckende und brennende Augen zu vermeiden?

  • Für ein gutes Raumklima sorgen: Luftbefeuchter verwenden, um trockene Heizungsluft zu vermeiden.
  • Auf ausreichend Lidschläge achten: Besonders bei Bildschirmarbeit bewusst häufiger blinzeln.
  • Konservierungsmittelfreie Augentropfen verwenden: Regelmäßige Nutzung kann helfen, den Tränenfilm langfristig zu stabilisieren.
  • Gutes Make-up und Abschminken: Fettige Cremes und bestimmte Schminkprodukte können die Meibomdrüsen verstopfen.
  • Sonnenbrillen bei Wind und Kälte tragen: Sie schützen die Augen vor Verdunstung und äußeren Reizen.

Fazit

Juckende und brennende Augen sind häufig das Ergebnis einer gestörten Tränenfilmzusammensetzung, insbesondere einer defekten Lipidschicht. Wer auf regelmäßige Lidpflege, befeuchtende Augentropfen ohne Konservierungsmittel und warme Kompressen setzt, kann die Beschwerden meist deutlich lindern. Bei anhaltenden Problemen empfiehlt sich eine genaue Untersuchung des Tränenfilms, um gezielt Maßnahmen ergreifen zu können.

Falls Sie Fragen haben oder eine individuelle Beratung wünschen, melden Sie sich gerne bei uns – wir helfen Ihnen weiter!