Dieser Artikel ist für Sie, wenn Sie sich neu mit dem Thema Keratokonus auseinandersetzen. Sie finden hier leicht verständlich zusammengefasst Informationen zu folgenden Themengebieten:
Inhaltsverzeichnis
Ursache für den Keratokonus
Die Ursachen für diese Erkrankung der Hornhaut sind noch nicht ganz geklärt. Neben genetischen Faktoren kommen des weiteren Umwelteinflüsse und das eigene Verhalten hinzu. Vermehrtes heftiges Augenreiben kann übrigens das Auge negativ beeinflussen und so einen Keratokonus eher auftreten lassen oder seine Entwicklung begünstigen. Auch, wenn die Schilddrüse nicht optimal funktioniert steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Keratokonus an.
Symptome für einen Keratokonus
Wir müssen hier kurz zwischen den unterschiedlichen Formen unterscheiden. Bei sehr vielen Keratokonuspatienten ist der Keratokonus in seiner Entwicklung stehen geblieben und verändert sich nicht mehr. Diesen Zustand nennt man Forme Fruste. Im Gegensatz zu der voranschreitenden Form des Keratokonus ist die unveränderliche Form weitaus häufiger vorzufinden. Wenn der Keratokonus in seiner Form stehengeblieben ist, kann er oft mit herkömmlichen Brillen und Kontaktlinsen korrigiert werden. Bei dieser Form haben Sie einen normalen gleichmäßig scharfen Seheindruck.
Bei der Voranschreitenden Form des Keratokonus sieht das jedoch anders aus. Hier verändert sich die Form der Hornhaut Ihrer Hornhaut permanent und somit auch der Seheindruck. Kaum ist eine neue Brille oder Kontaktlinsen gefertigt ist der Wert wieder ein anderer und die Sicht unscharf, teilweise sogar doppelt. Bei einer solch zügigen Veränderung der Hornhaut sorgen erst spezielle Keratokonuslinsen für den Sehausgleich.
Diese weisen eine besondere Form auf, die der veränderten Hornhaut genug Platz für die Veränderung bieten und dabei gleichmäßig gutes Sehen während des Tragens der Kontaktlinsen produzieren. Bei beiden Formen des Keratokonus können Lichtempfindlichkeit, Halos, Lichtkegel oder das Sehen eines Heiligenscheins um Autoscheinwerfer mitunter stark störend sein. Die genannten Kontaktlinsen korrigieren auch gut in diesen Situationen.
Zudem sollten beide Formen regelmäßig von Ihrem Augenarzt und Augenoptiker auf Veränderung geprüft werden. Unsere Empfehlung ist die Kontaktlinsen spätestens alle sechs Monate auf das Sitzverhalten und die Sehleistung zu prüfen.
Die Diagnose von Hornhauterkrankungen
Der Augenarzt stellt stets die Diagnose für einen Keratokonus. Die Vermessung Ihrer Hornhaut gehört für uns zu jeder Messung dazu. Falls wir Auffälligkeiten während der Vermessung feststellen (In Bezug auf die Vorderfläche oder Rückfälle der Hornhaut und Ihrer Hornhautdicke) werden wir Ihnen empfehlen einen Augenarzt aufzusuchen.
Er wird dann die Hornhaut untersuchen und gegebenenfalls ein Rezept ausstellen, mit dem wir dann einen Kostenzuschuss Ihrer Krankenkasse für Sie beantragen und mit den Klassen abrechnen können. Wichtig zu wissen ist, dass sich der Keratokonus verändern kann. Aus diesem Grund führen wir bei unseren Kunden, die Hornhautveränderungen aufweisen regelmäßige Verlaufskontrollen durch, um bei den Kontaktlinsen einen optimalen Sitz zu gewährleisten.
Was hilft bei Keratokonus?
Wichtig ist es die richtige Kontaktlinsenart für Ihren Alltag und Ihre Augen herauszusuchen. Jede dieser Kontaktlinsen wird sehr individuell für Sie angefertigt. Unterschiedliche Materialien und Designs bieten Ihnen heutzutage eine große Auswahl für Ihre Keratokonuslinsen.
Wir betrachten Ihre Augen und Ihren Tränenfilm ganz genau und beraten Sie gerne welche Beschichtung mit welchem Material unsere Empfehlung für Sie ist. Weitere Informationen zu Operationsmethoden bei Keratokonus erhalten Sie im folgenden Absatz. Des Weiteren gibt es noch die Möglichkeiten, die Ihnen Augenärzte bieten können in Bezug auf Operationen:
- Crosslinking (Die Hornhaut wird hierbei mit Augentropfen und UV Licht behandelt. Dies kann zu mehr Stabilität Ihrer Hornhaut führen und die Veränderungen verlangsamen oder stoppen)
- Transplantation (Keratoplastik) Hierbei wird die erkrankte Hornhaut oder ein Teil von ihr durch Spendergewebe ausgetauscht
- Intracorneale Transplantate werden in die Hornhaut eingesetzt und dienen der Stabilisation der Sicht und der Form Ihrer Hornhaut
Das Crosslinking
Während Kontaktlinsen und eine Transplantation, die Folgen der Erkrankung behandeln bietet das Crosslinking die Möglichkeit das Problem an der Ursache zu behandeln. Man geht davon aus, das mangelnde Quervernetzung innerhalb der Hornhaut zu einer geringeren Stabilität führt. Hierdurch kommt es dann zu der ständigen Änderung in der Form Ihrer Hornhaut. Ihr Augenarzt ist hierfür der ideale Ansprechpartner.
Es gibt verschiedene Crosslinking-Verfahren, die zu mehr Quervernetzung innerhalb der Hornhaut führen und somit gleichzeitig zu mehr Stabilität. Für das Verfahren ist eine Dicke von mindestens 400μm nötig (ohne Epithel). Aus diesem Grund macht es Sinn sich bereits mit einer milderen Form des Keratokonus mit dem Corsslinking auseinandersetzen.
Hier ist die Ausdünnung noch nicht so weit vorangeschritten und wenn ein Status stabilisiert werden sollte, dann in der Anfangsphase in der die Hornhaut und das Sehen noch nicht so stark verändert sind. Nach einer Behandlung durch das Crosslinking kann eine Neuanpassung mit speziellen Kontaktlinsen nötig sein. Eine besonders schonende Form ist das Iontophorese Crosslinking. Diese Art des Crosslinkings belässt die äußerste Hornhautschicht (Epithel) intakt. Hierdurch ist das Verfahren nahezu schmerzfrei.
Anpassung von Kontaktlinsen bei Hornhauterkrankungen
Bei der Anpassung wird natürlich die Auswahl an möglichen Kontaktlinsen mit Ihnen besprochen. Danach wird eine Messlinse auf das Auge gesetzt, die unseren Keratokonus Spezialisten verrät wie der Tränenfilmaustausch unter der Linse funktioniert und wie sich die Kontaktlinse auf Ihrem Auge bewegt. Dies kann dazu führen, dass die Messlinse getauscht werden muss. Jeder Keratokonus ist nämlich individuell zu betrachten.
Hier gibt es keine Standardlösung. Nachdem die Messlinse bestimmt wurde, werden die Messwerte aus Sehtest und Kontaktlinse zusammengeführt und Ihre Linse angefertigt. Nach ca. 10 Tagen erhalten Sie dann Ihre Kontaktlinsen und werden von uns in die Pflege und die Besonderheiten in Bezug auf den Keratokunus eingewiesen. Ihre Kontaktlinsen werden dann von uns auf Sitz und Sehleistung geprüft.
Aufgrund der sich ständig ändernden Form Ihrer Hornhaut kann es immer wieder zu Modifikation Ihrer Kontaktlinsen kommen. Falls Ihre Augen den Sehausgleich in der Nähe nicht mehr schaffen können Gleitsichtlinsen Abhilfe schaffen. Wir werden Sie ausführlich über alle Möglichkeiten informieren und eine Empfehlung aussprechen. So haben Sie einen Überblick, über die Möglichkeiten am Markt und haben zudem direkt unsere Erfahrung und Einschätzung für den Verlauf und die Anpassung.
Das Fremdkörpergefühl bei Speziallinsen verbessern
Viele Betroffene beklagen anfangs mit den Keratokonuslinsen ein Fremdkörpergefühl, beim Blinzeln oder umher Gucken. Je nach Linsendesign kann dieses Fremdkörpergefühl reduziert werden. In den meisten Fällen wird zum Beginn einer Anpassung eine kleinere Keratokonusmesslinse aufgesetzt. Eine kleinere Kontaktlinse kann sich stärker auf dem Auge bewegen und ist somit meist spürbarer als größere Alternativen.
Zudem muss auch das Augenlid bei jedem Lidschlag über den Rand der Kontaktlinse. Deutlich größere Varianten wie Sklerallinsen bewegen sich wenig bis gar nicht und bedecken auch einen größeren Teil neben der Hornhaut. Hierdurch muss das Augenlid nicht über den Linsenrand. Das Fremdkörpergefühl bei den Konsulinnen kann aber auch einfach vom Tränenfilm her selbst verursacht werden.
Ihr Tränenfilm kann mehr oder weniger “kleine Klümpchen” erhalten, die sich an der Kontaktlinse Ablagern können und so eher für ein Sandkorn artiges Fremdkörpergefühl sorgen können. Die Lösung hierfür ist Lidpflege. Befolgen Sie die Tipps zur Lidpflege und vermeiden Sie unnötiges Fremdkörpergefühl. Diese Klümpchen bestehen oft aus abgekühlten Fett, das sich an Ihrer Lidkante bildet.
Auch, wenn Sie am Morgen vermehrt Schlafsand im Lidwinkel finden sollten Sie die Lidpflege durchführen. Stellen Sie sich vor so ein kleines Klümpchen löst sich vom Lidrand und setzt sich zwischen Kontaktlinse und Auge. Das kann nicht angenehm sein.
Wie entsteht der Keratokonus?
Keratokonus entsteht durch ein Vorwölben der Hornhaut, des Auges. Hierdurch wird die Hornhaut des Auges dünner und verformt sich mit der Zeit. Genaue Ursachen sind trotz der Forschung nicht ganz geklärt. Erbliche Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Kinder einen Keratokonus ausbilden werden liegt bei ca. 10 %.
Wann stoppt der Keratokonus?
Der Keratokonus wird in vier Stufen eingeteilt. Diese beschreiben die Veränderung und damit wie stark die Hornhauterkrankung bereits vorangeschritten ist. In jeder dieser Stufen kann der Keratokonus zum Stillstand kommen. Dies muss allerdings nicht passieren.
Wie sieht man mit Keratokonus?
Kommt darauf an in welchem Stadium Sie sich befinden. Hierzu finden sich diverse Einteilungen, in denen die Medizin beschreiben möchte, wie weit der Keratokonus vorangeschritten ist. Allerdings gibt es in der Wissenschaft nicht die eine Übereinkunft, um das Stadium dieser Hornhauterkrankung zu benennen.
Konusstadien nach Krumeich
- Versteilung der Hornhaut
- Hornhautverkrümmung ≤ 5dpt
- Hornhautradien ≤ 48dpt
- keine Narben
- feine Fältchen, die innerhalb der Hornhaut liegen
- Kurzsichtigkeit und/oder Hornhautverkrümmung von > 5dpt bis ≤ 8dpt
- Hornhautradien ≤ 53 dpt
- noch keine zentralen Hornhautnarben
- Dicke der Hornhaut ≥ 400 µm
- Kurzsichtigkeit und/oder Hornhautverkrümmung von > 8dpt bis ≤ 10 dpt
- Hornhautradien > 53D
- noch keine zentralen Hornhautnarben
- Hornhautdicke 200-400 µm
- Die Vermessung der Sehstärke ist nicht mehr möglich
- Hornhautradien > 55D
- es finden sich zentrale Narben auf der Hornhaut
- Hornhautdicke ≤ 200 µm
Wie schlimm ist Keratokonus?
Zunächst einmal nehmen Betroffene erst verschwommenes Sehen oder vermehrt Streulichter im Dunkeln und der Dämmerung war. Scheinwerfer streuen dabei sternförmiger und stärker. Einige Kunden beschreiben auch Halos also Heiligenscheine um Laternen. Gerade im Anfangsstadium kann das Sehen kurzfristig mit einer neuen Brille verbessert werden.
Allerdings verändert sich die Hornhautverkrümmung ( In der Stärke und der Lage ) recht schnell und nach kurzer Zeit wird ein neues Brillenglas oder eine andere Kontaktlinse benötigt. Die Brillenwerte verändern sich oftmals in eher in Richtung der Kurzsichtigkeit. Außerdem wird es immer schwieriger den perfekten Wert in der Vermessung zu bestimmen. Irgendwann geht dies dann kaum noch. Hier kommen dann spezielle Kontaktlinsen zum Einsatz, die das Bild wieder schärfen.
Meist ist ein Auge mehr betroffen als das andere. Der Keratokonus schreitet oft 5-10 Jahre voran und kann sich nach der Zeit stabilisieren. In Extremen Fällen allerdings kann es sein, das auch eine speziell formstabile Kontaktlinse nicht mehr weiterhilft und eine Hornhauttransplantation nötig wird.
Keratokonus und die Nachtblindheit
Gerade bei einem Keratokonus kann es zu Problemen während der Sicht bei Nacht kommen. Die ungleiche Form Ihrer Hornhaut produziert die Nahtblindheit. Starke Streulichter, unangenehm strahlende Scheinwerfer und Blendungen sind die Folge. Die Lösung ist, dass die Kontaktlinse die ungleiche Form des Auges ausgleicht. Hierdurch verschwindet die Nachtblindheit in den meisten Fällen direkt nach der Anpassung von speziellen Kontaktlinsen. Lediglich ein kleiner Restfehler verbleibt, den viele Betroffene kaum wahrnehmen.
Wo ist der Unterschied zwischen Keratokonus und einer Hornhautverkrümmung
Unsere Keratokonus Spezialisten werden oft während der Anpassung gefragt was der Unterschied zwischen einer normalen Hornhautverkrümmung und einem Auge mit Keratokonus ist. Der Unterschied wird schnell deutlich, wenn Sie sich die Bilder ansehen. In dem einen Fall ist das Auge gleichmäßig rund von der Form, im anderen Fall hingegen läuft die Form des Auges Spitzer zu, wie ein Kegel. Diese Kegelform kann im fortgeschrittenem Stadium dann nicht mehr mit Brillengläsern korrigiert werden.
Blind durch Keratokonus?
Durch Keratokonus werden Sie nicht blind. Lediglich die Hornhaut des Auges (der vordere transparente Teil) des Auges ist beeinträchtigt. Alle anderen Stellen am Auge funktionieren weiterhin. Aus dem Grund kann die Sehleistung mit speziellen Kontaktlinsen, die die Unregelmäßigigkeit Ihrer Hornhaut ausgleichen, wieder sehr gut hergestellt werden.
Welche Begleiterkrankungen finden Sie bei Keratokonus
Häufige Begleiterscheinung, die mit Keratokonus einhergehen sind zum Beispiel atypische Ekzeme (Neurodermitis), Heuschnupfen, Asthma etc,.
Warum kommt es bei Keratokonus zu Doppelbildern?
Doppelbilder bei einem Keratokonus können auf einem Auge schnell aufgrund der unregelmäßigen Form der Hornhaut verursacht werden. Sobald diese mit einer Linse ausgeglichen wurde verschwinden auch die Doppelbilder.
Wer hat einen Keratokonus?
In einer Bevölkerung von 100 000 Menschen haben ca. 50 einen Keratokonus. Meist tritt die Erkrankung der Hornhaut zwischen dem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr auf. Zudem sind Männer doppelt so häufig betroffen im Vergleich zu Frauen.
Vermeiden Sie häufiges Augenreiben
Das häufige und starke Reiben der Augen kann zu Veränderungen an der Hornhaut führen, die die Hornhauterkrankungen begünstigen könnten. Beherzigen Sie einen unserer letzten Tipps lassen Sie sich die Daten für die Vermessung mitgeben. So haben Sie auch alles dokumentiert. Wie sieht der Verlauf aus. Welche Kontaktlinsen haben Sie in welcher Umgebung gut vertragen. Welches Pflegemittel war am verträglichsten.
Welche Medikation (die evtl. nichts direkt mit dem Auge zu tun hatte), hat Ihren Tränenfilm und somit den Tragekomfort beeinflusst. Sie erhalten bei uns ganz einfach eine Zusammenfassung per PDF am Tag Ihres Besuches bei uns. Weiterführende Hilfe bei Keratokonus http://www.keratokonus.dehttps://www.augenklinik-sulzbach.de/behandlungsspektrum/hornhaut-transplantation/moderne-keratokonus-behandlung
Termin buchenKosten Keratokonuslinsen
Die Kosten einer Keratokonuslinse variiert von ca 250€ – 800€. Der Preis ist stark davon abhängig, ob herkömmliche Keratokunuslinsen, weiche Konuslinsen, Hybridlinsen oder Sklerallinsen gewählt werden in Kombination mit Ihrem Keratokonus.