Um eine gute Show abliefern zu können, müssen Sie in der Lage sein die Musik, die Sie spielen, auf der Bühne zu hören. Dies wird als Monitoring bezeichnet, und es gibt zwei Möglichkeiten: Bühnenmonitore oder In-Ear-Monitoring (IEMs).
Traditionell waren Musiker auf Lautsprecher angewiesen, die auf sie selbst ausgerichtet waren, um zu hören, was sie während eines Auftritts spielten. Diese Lautsprecher sind zur Band hin ausgerichtet. So hat die Band die Möglichkeit sich selbst zu hören trotz der auf einem Kontert stark präsenten Nebengeräusche.
Diese Lautsprecher und das Übertönen der Nebengeräusche haben jedoch nicht nur Vorteile. Es sind schnell Lautstärkepegel erreicht, die gesundheitsschädlich sein können. Das Ohr kann nur bis zu einem gewissen Grad Lautstärke kompensieren und sich teilweise auf bestimmte Laute konzentrieren. Irgendwann ist alles nur noch laut. Und das macht es dann sehr schwer differenziert auf die eigene Musik zu achten und diese auch herauzuhören.
Mit In-Ear-Monitoring müssen Sie sich über all diese Probleme keine Gedanken machen Wie das funktioniert und ob In-Ear Monitoring für Sie in Frage kommt erfahren Sie wenn Sie weiterlesen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist In-Ear-Monitoring?
Einfach ausgedrückt ist In-Ear-Monitoring dazu da um die Musik zu hören, welche sie bei einem Auftritt spielen.
Wenn Sie einen Sänger auf der Bühne sehen, der ein Paar speziell angefertigte Ohrstöpsel trägt, die mit einem Kabel an ein Gerät an seinem Gürtel verbunden sind, dann sehen Sie in Ear Monitoring im Einsatz.
In-Ear-Monitor-Systeme bestehen aus drei Komponenten: dem Sender, dem Empfänger und einem Paar individuell angefertigter oder standard Ohrhörer.
Der Sender dient dazu, den Ton des Auftritts an den Empfänger zu senden. Dieser Ton wird als Monitor-Mix bezeichnet.
Der Empfänger wird in der Regel in Form einer Gürteltasche getragen, in die der Ohrhörer eingesteckt wird. Die Gürteltasche verfügt auch über einen Lautstärkeregler, mit dem Sie die Lautstärke der Wiedergabe einstellen können.
Mit Hilfe der Rauschunterdrückung blenden die Ohrhörer unerwünschte Hintergrundgeräusche aus. Der Monitor-Mix kann dann über die Ohrhörer in kristallklarer Qualität gehört werden. Nebengeräusche werden so effektiv ausgeblendet und Sie können sich viel leichter auf die Musikkonzentrieren. Das schöne dabei ist, dass Sie sich laut und klar selbst hören ohne dabei besipielsweise eine Rückkopplung zu riskieren.
Warum sollten Sie In-Ear-Monitore verwenden?
Um zu verstehen, wie viel besser In Ear Monitoring im Vergleich zu Bühnenmonitoren sind, muss man die üblichen Probleme verstehen, die mit den klassischen Lautsprechern (Bühnenmonitoren) einhergehen.
Wedges müssen oft laut aufgedreht werden, um ein lautes Publikum oder andere akustische Probleme am Veranstaltungsort zu übertönen. Dies kann zu Ermüdungserscheinungen im Gehör führen oder, schlimmer noch, das Risiko von Hörschäden auf der Bühne erhöhen.
Bühnenmonitore können auch Audioprobleme verursachen, die sich negativ auf die Fähigkeit des Publikums auswirken, Ihren Auftritt zu genießen. Das führt dann zu einem klanglichen Durcheinander.
In-Ear-Monitore können all diese Probleme lösen.
Wenn es um Audiogeräte geht, ist die Klangqualität immer eine der wichtigsten Prioritäten.
Das Tolle an In ear Monitoring ist, dass sie viele der Probleme, die bei Live-Audio auftreten können, direkt an der Quelle beseitigen können.
Auch wenn Bühnenmonitore nur für die Musiker auf der Bühne gedacht sind, können sie dennoch den Rest des Klangbildes störend beeinflussen. Wenn Sie sich selbst lauter und lauter drehen um sich besser zu hören, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eines der Mikrofone einen Klang wiedergibt, den es selbst aufgenommen hat und dann wieder durch die Lautsprecher verstärkt wird. In der Folge kommt es dann zu Rückkopplungen.
Ihr Publikum kann Ihre Darbietung nicht genießen, wenn sie von Klangproblemen geplagt ist. Warum also das Risiko eingehen?
Schutz für Ihr Gehör
Als Musiker sollte der Schutz Ihrer Ohren immer an erster Stelle stehen. Als Hörgeräteakustiker sehen wir Hörschäden täglich und diese zu vermeiden ist die beste Strategie.
Der Schutz des Gehörs ist somit auf der Bühne ein Muss, was ein weiterer Grund ist, In Ear Monitoring statt Bühnenmonitore zu verwenden.
Wir alle haben nach einem Konzert schon einmal ein leichtes Rauschen in den Ohren gehabt, das aber normalerweise nach ein oder zwei Tagen wieder verschwindet. Aber stellen Sie sich vor, welchen Schaden Sie Ihren Ohren zufügen können, wenn Sie Nacht für Nacht einer solchen Lautstärke ausgesetzt sind.
Die Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung machen es nicht nur einfacher den Monitormix zu hören, sie schützen auch Ihr Gehör, während Sie den Lautsprechern ausgesetzt sind.
Durch die Verringerung der Anzahl der Lautsprecher auf der Bühne und die Reduzierung der lauten Hintergrundgeräusche ist es nicht schwer zu erkennen, wie IEMs Ihr Trommelfell entlasten.
Wie benutzt man In-Ear-Monitoring ?
Die Einrichtung Ihres IEM-Systems ist relativ einfach.
Sie können es sich so vorstellen, als würden Sie Ihr Telefon benutzen, um Musik über einen Bluetooth-Lautsprecher abzuspielen. Ihr Telefon (der Sender) sendet Audio drahtlos an den Bluetooth-Lautsprecher (den Empfänger).
In diesem Fall durchläuft der Ton jedoch einen Mixer, bevor er an die Kopfhörer weitergeleitet wird.
Bei einer einfachen Einrichtung senden Sie alle Mikrofone und Instrumente in den Mixer. Von dort aus weisen Sie jedem einen Ausgang zu, so dass die einzelnen Teile einzeln abgehört werden können.
Die Ausgänge kommen dann aus dem Mischpult, wo sie mit dem drahtlosen Sender verbunden werden. Der Sender sendet die Audiosignale dann an Ihren Gürtel und schließlich an Ihre Kopfhörer.
Und schon haben Sie das grundlegende Setup für Ihr In-Ear-Monitorsystem. Sie können nun mit der Einrichtung der Monitormischung für Ihnen Auftritt beginnen.
Abgesehen davon, dass Sie Ihr IEM-System einrichten und in Betrieb nehmen müssen, gibt es einige Entscheidungen zu treffen, wie Sie es verwenden werden.
Was kostet In Ear Monitoring?
Es gibt mehrere Optionen, die wir Ihnen beim In Ear Monitoring in kombination mit ihrer individuellen Ohrabformung anbieten können. Als Überblick kann Ihnen die Preisspanne von ca. 400 – 1150€ dienen.
BANG I
1-Wege-System mit 1 Treiber
- Geräuschisolierung: bis zu 25 dB
- Anschluss: 3,5 mm Klinke
- Individuelle Anfertigung
- Max. Ausgang 118 dB bei 1 kHz
BOOM II
2-Wege-Technologie mit 2 Treibern
- Geräuschisolierung: bis zu 25 dB
- Anschluss: 3,5 mm Klinke
- Individuelle Anfertigung
- Max. Ausgang 125 dB bei 1 kHz
Pro II
2-Wege System
mit 2 Treibern
- Geräuschisolierung: bis zu 25 dB
- Anschluss: 3,5 mm Klinke
- Individuelle Anfertigung
- Max. Ausgang 132dB bei 1 kHz
Standard vs. individuelle Anpassung beim In Ear Monitoring
Bei In-Ear-Monitoren können Sie zwischen zwei Hauptvarianten wählen: Standard Passform (Silikon Stöpsel) und individuell geformte Passform.
Für einen indivuduellen Abdruck Ihres Ohres können Sie gerne einen Termin mit uns ausmachen.Unsere Hörakustiker werden dann einen Abdruck mit Siilikonmasse nehmen, diesen 3D scannen und anhand dieses Abdrucks wird dann ein Ohrhörer speziell für Ihre Ohren angefertigt.
Anschließend müssen Sie warten, bis das eigentliche Ohrstück hergestellt und an Sie geliefert wird. Selbst dann ist es manchmal notwendig, Anpassungen vorzunehmen, um den perfekten Sitz zu erreichen.
Da die Ohrstücke speziell für Ihre Ohren angefertigt werden, erhalten Sie eine luftdichte Abdichtung, die den Tragekomfort erhöht und dazu beiträgt, so viele Außengeräusche wie möglich zu unterdrücken.
Fazit
Wenn Sie alle Vorteile von In-Ear-Monitoren berücksichtigen, ist es nicht schwer zu verstehen, warum sie zum Standard für Live-Musik werden.
Zwischen der Entrümpelung der Bühne, dem Schutz Ihrer Ohren und der Verbesserung der Qualität Ihres Monitormixes gibt es viele Gründe für Musiker, auf In-Ear-Monitore umzusteigen.