Leica Gleitsichtgläser: Ein Quantensprung in Komfort und Präzision – Jetzt Made in Germany

Als Augenoptikermeister habe ich im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Gleitsichtgläsern erlebt und ausprobiert. Doch mit den neuen Leica Gleitsichtgläsern, die nun seit 2023 vollständig in Deutschland gefertigt werden, ist etwas Besonderes passiert. Ein Update, das nicht nur den Sehkomfort, sondern auch die Qualität auf eine ganz neue Ebene hebt. Die Designs von Leica werden ständig weiterentwickelt, um den Tragekomfort für alle Brillenträger zu maximieren.

Leica, einst bekannt dafür, seine Gläser in Frankreich herzustellen, hat die Produktion nun vollständig nach Deutschland verlegt. Dies bringt nicht nur Vorteile in Bezug auf die Lieferkette und Produktionskontrolle mit sich, sondern auch in der Qualität und Präzision, die deutsche Ingenieurskunst mit sich bringt. Die Kunden profitieren davon – und das spüren sie.

Was macht die neuen Gleitsichtgläser von Leica so besonders? Ein Blick auf die technischen Details hilft uns, diese Frage zu beantworten. Im Bild sehen wir wesentliche Messwerte, die bei der Anpassung von Gleitsichtgläsern berücksichtigt werden müssen. Jedes dieser Merkmale spielt eine entscheidende Rolle bei der Optimierung des Seherlebnisses.

Übersicht über die Merkmale der Leica Gleitsichtgläser (VARIOVID)

Category 4Category 3Category 2Category 1
Pupillendistanz
Einschleifhöhe
Individuelle Nahbereiche (INSET)Fix bei 2,5 mm
Hornhautscheitelabstand
Vorneigung
Fassungsscheibenwinkel
Leseabstand

Die wichtigsten Messwerte und ihre Bedeutung:

  • Leseabstand: Bei modernen Gleitsichtgläsern von Leica wird der Leseabstand exakt angepasst, um ermüdungsfreies Lesen auch bei längerem Gebrauch zu ermöglichen. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die viel im Nahbereich arbeiten, sei es am Schreibtisch oder mit mobilen Geräten.
  • Fassungswinkel: Der Fassungswinkel beeinflusst maßgeblich die Optik der Brille. Durch das Update des Designs im Jahr 2020 hat Leica den Fassungswinkel in allen neuen Gleitsichtglas-Kategorien verbessert, um ein natürlicheres Seherlebnis zu ermöglichen. Die Gläser sitzen perfekt in der Fassung, was Verzerrungen minimiert und das Sehen angenehmer macht.
  • Ein individueller Inset bezieht sich auf die gezielte Positionierung des Nahbereichs bei Gleitsichtgläsern im Nahbereich. Da unsere Augen in der Nähe eine leichte Einwärststellung einnehmen muss dieser Nahbereich bei Gleitsichtgläsern nicht genau in der Mitte des Glases liegen. Stattdessen wird er leicht nach innen verschoben – das nennt man den Inset. Ein individueller Inset bedeutet, dass diese Verschiebung auf die individuellen Augenabstände (Pupillendistanzen) des Trägers abgestimmt wird. Das hat den Vorteil, dass die Augen beim Nahsehen weniger anstrengende Bewegungen machen müssen und der Träger in der Nähe klarer und entspannter sieht.
  • Vorneigung: Die Vorneigung der Brille, also der Winkel, in dem die Gläser auf das Auge treffen, ist ein weiterer wichtiger Faktor. Ein optimaler Winkel sorgt dafür, dass das Glas in jeder Sehsituation das bestmögliche Bild liefert. Leica hat mit seinen neuen Designs die Vorneigung noch präziser abgestimmt, um dem Träger das Gefühl zu geben, dass die Brille ein Teil von ihm ist – keine Störung, sondern eine Erweiterung des Sehens.
  • Hornhautscheitelabstand: Dies beschreibt den Abstand zwischen dem Glas und der Hornhaut des Auges. Mit den neuen Designs wird dieser Abstand exakt berechnet und angepasst, um eine perfekte optische Abbildung zu gewährleisten. Ein zu großer oder zu kleiner Abstand könnte zu Problemen mit der Sicht führen, was bei den neuen Leica Gläsern durch modernste Messmethoden vermieden wird.
  • Einschleifhöhe: Die Höhe, in der die Gleitsichtbereiche in das Glas eingeschliffen werden, ist entscheidend für den Komfort. Die neuen Leica Gleitsichtgläser berücksichtigen nicht nur die natürliche Kopfhaltung des Trägers, sondern optimieren auch die Sehbereiche, sodass die Augen ohne Anstrengung zwischen Fern- und Nahsicht wechseln können.
  • Pupillendistanz: Diese Messung bestimmt, wie weit die Pupillen des Trägers voneinander entfernt sind. Leica hat seine Technologie so weiterentwickelt, dass jede Pupillendistanz millimetergenau berücksichtigt wird. Dies führt zu einer perfekt abgestimmten Sicht für beide Augen, was besonders wichtig für Gleitsichtgläser ist.

Die neuen Kategorien und ihre Vorteile:

Leica hat seine Gleitsichtgläser in verschiedenen Kategorien unterteilt, die auf die individuellen Bedürfnisse des Trägers abgestimmt sind. Die Fortschritte in den Messwerten, die wir im Bild sehen, spiegeln sich in jeder dieser Kategorien wider.

  • Kategorie 1 und 2: Diese Gläser bieten bereits einen hervorragenden Sehkomfort, ideal für den Alltagsgebrauch. Sie sorgen für eine ausgewogene Balance zwischen Nähe und Ferne und sind für Träger geeignet, die hauptsächlich im Nahbereich arbeiten, aber auch eine klare Fernsicht benötigen.
  • Kategorie 3: Hier kommen die ersten fortgeschrittenen Anpassungen zum Tragen. Mit einer präziseren Einschleifhöhe und optimierten Fassungswinkeln wird das Sehen noch komfortabler. Diese Gläser sind ideal für Menschen, die viel unterwegs sind und unterschiedliche Sehbereiche nutzen.
  • Kategorie 4: Die Spitze der Gleitsicht-Technologie. Diese Gläser bieten ein nahezu nahtloses Seherlebnis über alle Entfernungen hinweg. Sie sind perfekt für Menschen, die höchste Ansprüche an ihre Brille haben, sei es im Beruf oder in der Freizeit. Die optimierten Messwerte ermöglichen ein extrem komfortables und klares Sehen in allen Bereichen – von der Nähe bis zur Ferne.

Meine Erfahrung mit Leica Gleitsichtgläsern ist extrem positiv. Wenn Sie mehr über das Trageerlebnis von Leica Gleitsichtgläsern lesen möchten, dann habe ich hier einen Artikel für Sie, der meine Erfahrungen mit den Leica Variovid Volterra wiedergibt.

Das Leica Variovid Volterra – ein ausführlicher Erfahrungsbericht

Zudem haben wir noch mehr Informationen, wie die Leica Gläser in der Vergangenheit zu anderen Herstellern abgeschnitten haben. Diesen Artikel finden Sie hier:

Wer macht die besten Gleitsichtgläser? Der große Vergleich

Die Wahl der richtigen Kategorie an Leica Gleitsichtgläsern

Die Wahl des optimalen leica Gleitsichtglases hängt stark von den individuellen Sehbedürfnissen und dem Sitz der Brille im Gesicht ab. Grundsätzlich gilt: Je höher die Kategorie, desto mehr individuelle Messwerte fließen in die Herstellung des Glases ein. Die Premium-Kategorien, wie Kategorie 3 und 4, berücksichtigen dabei vor allem Aspekte wie den Sitz der Brille – etwa die Vorneigung, den Fassungswinkel und den Leseabstand. Diese Details sind entscheidend, um das Seherlebnis noch natürlicher und angenehmer zu gestalten.

Kategorie 1 und 2 basieren hingegen größtenteils auf Standardparametern und sind für Menschen mit geringeren Sehwerten gut geeignet. Wenn jemand eine Sehstärke von unter 2 Dioptrien hat, macht es oft keinen signifikanten Unterschied, ob das Glas stärker oder weniger stark vorgeneigt ist.

Die Unschärfen sind bei niedrigen Sehwerten minimal, sodass diese Standardparameter ausreichen, um ein gutes Seherlebnis zu gewährleisten. Insbesondere Kategorie 2 bietet bereits ein qualitativ hochwertiges Glas, das den Nahbereich etwas individueller anpasst, was bei Gleitsichtgläsern immer ein wichtiger Aspekt ist. Für viele Menschen ist dies eine ausgezeichnete Wahl, da man hier ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen Preis und Leistung erhält.

Für Träger mit höheren Sehwerten, wie etwa einer Weit- oder Kurzsichtigkeit ab 2 Dioptrien, oder einer stärkeren Hornhautverkrümmung von über 1,5 Dioptrien, lohnt es sich, die höheren Kategorien in Betracht zu ziehen. Besonders wenn der Nahzusatz (Additionswert) bei 1,75 Dioptrien oder höher liegt, spielt der Nahbereich eine entscheidende Rolle. Der Bereich des scharfen Sehens wird kleiner, je höher der Nahzusatz ist, und hier bieten die höherwertigen Kategorien eine präzisere und komfortablere Sicht. Die Kategorien 3 und 4 ermöglichen eine noch genauere Anpassung der Gläser, um Verzerrungen und Unschärfen im Nah- und Zwischenbereich zu minimieren.

Wer eine niedrige Addition im Nahbereich hat, wie etwa 0,75 Dioptrien, kann oft mit Kategorie 2 sehr gut auskommen. Diese Gläser bieten ein hervorragendes Sehergebnis, ohne dass man die zusätzlichen Anpassungen der höheren Kategorien unbedingt benötigt. Doch sobald der Nahbereich anspruchsvoller wird und eine höhere Addition notwendig ist, profitieren Träger von den präziseren Anpassungen der höheren Kategorien.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Für Menschen mit niedrigeren Dioptriewerten (unter 2) und einer geringen Addition im Nahbereich (unter 1,75) reichen oft die Kategorien 1 und 2 aus. Wer jedoch stärkere Sehwerte hat oder eine anspruchsvolle Nahsicht benötigt, sollte sich in Kategorie 3 oder 4 orientieren, um das volle Potenzial der Gleitsichtgläser zu nutzen und ein optimales Seherlebnis zu genießen.

Fazit:

Als Augenoptikermeister sehe ich in den neuen Leica Gleitsichtgläsern eine bahnbrechende Entwicklung. Die Verlagerung der Produktion nach Deutschland hat der Marke in Sachen Qualität und Präzision noch einmal einen Schub gegeben. Die seit 2020 aktualisierten Designs und die präzise Berücksichtigung aller relevanten Messwerte, wie wir sie in der Tabelle sehen, ermöglichen ein Seherlebnis, das seinesgleichen sucht. Egal, ob für den Alltag oder für spezielle Anforderungen – Leica bietet für jeden Träger das passende Glas und stellt sicher, dass Sehen nicht nur eine Notwendigkeit, sondern ein echtes Vergnügen ist.

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