Welche Brillen sind gut bei Migräne?

Brille gegen Migräne

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Brillen bei Migräne hilfreich sein können. Hierfür werden wir uns einige Gläser mit Filtertönungen, welche das Leiden lindern können, anschauen, aber auch auf weitere Aspekte eingehen die mit Migräne in Verbindung gebracht werden. Lesen Sie also unbedingt den ganzen Artikel, um sich ein umfassendes Bild machen zu können.

Generell ist eine Migränebrille dann von Vorteil, wenn das beidäugige Sehen korrigiert und die Lichtempfindlichkeit reduziert werden soll. Zuerst sollte dementsprechend Ihre individuell benötigte Brillenglasstärke ermittelt werden. Sobald diese ermittelt wurde, kann man Gläser in Ihrer Sehstärke mit integrierter Filtertönung, wie z.B. der FL-41 anfertigen lassen. Diese rosafarbenen Filter wurden entwickelt, um Menschen mit Lichtempfindlichkeit speziell im Bezug auf Migräne zu helfen.

Die für Migräne entwickelten Brillengläser haben eine leichte Tönung, die auch in Innenräumen getragen werden können. Wie Studien zeigen, helfen diese speziellen Filter bei Migräne und Blepharospasmus, die weniger häufig und mit geringerer Intensität auftreten. 71 % der Patienten mit Blepharospasmus berichteten über deutliche Linderung der Lichtempfindlichkeit mit den FL-41 Gläsern.

Im Vergleich zu normalen Sonnenbrillen, die bis zu 85 % des Lichts blockieren, blockieren Migränebrillen mit dem FL-41-Filter nur 50 % des Lichts. Generell wird davon abgeraten eine Sonnenbrille über einen längeren Zeitraum in Innenräumen zu tragen um der Lichtempfindlichkeit entgegenzuwirken, da die Augen auf diese Weise noch empfindlicher auf helles Licht reagieren können. Diese speziellen Brillen sind jedoch für den Gebrauch in Innenräumen ausgelegt und sorgen dementsprechend nur für moderate Abdunkelung im Raum. Gute Brillen gegen Migräne gibt es unter anderem von Eschenbach.

Je nach Hersteller variieren die Tönungen in Farbgebung und Farbintensität, sind jedoch meist in Rosa- oder Rot-Tönen gehalten.

Welche Brille für Migräne sollte man wählen?

Ratsam ist, sich die Filtergläser einmal live und in Farbe anzuschauen, da schon aufgrund der Farbgebung hier der ein oder andere sicher eher abgeneigt sein wird. Diese Entscheidung ist definitiv auch vom Leidensdruck abhängig, weshalb Sie am Besten mit Ihrem Optiker vor Ort sprechen sollten um die Filter auszuprobieren.

Erfahrungsgemäß birgt die rosane Farbgebung der FL-41 eine gewisse Hemmschwelle, die zunächst überwunden werden muss. Hier muss man sich letztenendes vom Effekt einfach selbst überzeugen, denn bringen die Gläser erstmal eine Linderung für dieses lästige Leiden, lässt sich über die Farbe natürlich viel einfacher hinwegsehen. Einige meiner Kunden verwenden sie gelegentlich bei leichten Kopfschmerzen, andere tragen sie gerne die ganze Zeit, um die Augen zu entlasten, wenn sie in Innenräumen mit ihrem Computer arbeiten oder einfach aufgrund des sie umgebenden Lichts.

Auch gibt es dunklere Versionen der Tönung für draußen, zusätzlich zu den genannten für den Innenbereich. Als Optiker bin ich der Meinung, dass Sie nicht für etwas zahlen sollten, das keinen Mehrwert für Sie hat. Am besten vergewissern Sie sich also, ob Ihr Optiker Ihnen eine Geld-zurück-Garantie oder Testphase anbietet um sicher sein zu können, dass die bestellten Filter das richtige für Sie sind.

Viele der Migränebrillen sind auch mit Ihrer individuellen Sehstärke verglasbar. Liegt bei Ihnen eine Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder Kurzsichtigkeit vor, sollte die richtige Brillenglasstärke in Kombination mit den speziellen Filtern bestellt werden. Andernfalls werden Sie mit diesen Gläsern nicht die volle Entlastung erzielen.

In bestimmten Situationen können die Gläser Ihre Migräne sogar verschlimmern. Im folgenden Teil des Artikels werden Sie mehr darüber erfahren.

Verschlimmert eine Brille die Migräne?

Generell ist es empfehlenswert, zuerst einen eventuellen Sehfehler zu korrigieren, bevor man verschiedene Filter zur Bekämpfung der Migräne ausprobiert. Dadurch wird sichergestellt, dass beide Augen bestmöglich zusammenspielen können. Das bedeutet, dass beide Augen klar sehen und die Augen in der Ferne entspannt sind.

Wenn der Wert auf einem Auge höher ist als auf dem anderen, ist dieser Zustand jedoch nur dann gegeben, wenn der Brillenträger durch einen definierten Punkt des Brillenglases schaut. Diese Stelle wird als optischer Mittelpunkt bezeichnet. Der Blick durch diesen Punkt weicht nicht von dem Bild ab, das man auf beiden Augen sieht.

In der Realität benutzen Sie jedoch nicht nur diesen einen definierten Punkt. Wenn Sie lesen, schauen Sie nach unten und um die Verkehrsampel zu kontrollieren, müssen Sie nach oben schauen. Wenn Sie diese Augenbewegungen hinter der Brille mit einer unterschiedlichen Brillenglasstärke im rechten und linken Auge ausführen, bewegt sich das Bild für jedes Auge unterschiedlich. Ihre Augen können diese Nebeneffekte kompensieren, indem sie die Muskelspannung in den Muskeln rund um Ihre Augen erhöhen.

Aber gerade wenn Ihre Augen sehr empfindlich sind, kann dies zu Migräne führen. Eine Möglichkeit, dies zu vermeiden, wären Kontaktlinsen. Denn mit ihnen wird der genannte Nebeneffekt ausgeschaltet. Leider haben viele Menschen Ungleichgewichte in den Augenmuskeln, die oft nicht durch eine Brille korrigiert werden. Technisch bedeutet das, dass bei den Messungen für Ihre Brille jedes Auge einzeln getestet werden muss. Nachdem die Refraktion für das zweite Auge gemacht wurde, ist der Test meist beendet und die gemessenen Werte werden für die Brillengläser verwendet.

Aber eigentlich ist die Refraktion noch nicht ganz fertig. Denn es sollte zusätzlich dazu getestet werden, wie gut die Augen zusammenspielen. Schauen wir uns ein einfaches Beispiel an. Eine Person hat eine geringe Weitsichtigkeit. Bei diesem Lichtbrechungsfehler müssen sich die Augen ein wenig anstrengen, dann wird das Bild wieder klar. Wenn jedes Auge getestet wird, sieht der Fall einfach aus. Mit dieser Information stellt der Optiker eine neue Brille her und die Person probiert die Brille an. Er kann klar sehen, aber die Brille kann nicht getragen werden. Warum ist das so?

Zusätzlich zur Weitsichtigkeit sind die Augen der Person leicht nach außen gedreht. Durch den gleichzeitigen Ausgleich der Weitsichtigkeit drehen sich beide Augen leicht nach innen und die Augen können gut zusammenspielen. Mit den Gläsern, die nur die Weitsichtigkeit korrigieren, können sich die Augen nicht nach innen drehen.

Denn diese rotierende Augenbewegung tritt nur bei der Augenbelastung auf, die die Weitsichtigkeit kompensiert. Aber die Brille korrigiert auch diesen Teil. Es sollte also nicht nur die Weitsichtigkeit korrigiert werden, sondern auch die leicht nach außen gerichtete Drehung der Augen, was mit einer prismatischen Korrektur geschieht.

Wie Sie an meinem Beispiel sehen können, ist es wichtig, eng mit einem Augenarzt oder Augenoptiker zu arbeiten, der alle Messungen sorgfältig durchführt. Dies ist nicht mit einem fünfminütigen Sehtest getan. Suchen Sie also besonders bei Migräne nach einem Fachmann mit Erfahrung auf diesem Gebiet. Andernfalls könnte es sein, dass Sie am Ende eine Brille bekommen, die nicht für Sie funktioniert.

Hier im Bild oben trage ich die Migränebrille mit dem FL-41-Filter. Wenn ich die Brille auf dem Bild betrachte, erscheint sie dunkler als sie tatsächlich ist. Das Arbeiten mit ihr schont die Augen und ich fühle mich nicht durch die Tönung gestört. Wenn ich auf den Bildschirm schaue, erscheint die rosafarbene Tönung viel dezenter, als sie auf diesem Bild aussieht.

In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen noch einen großartigen Tag.

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