Kontrastverlust bei Multifokallinsen reduzieren: Effektive Lösungen und Tipps

In diesem Blogbeitrag widmen wir uns den Herausforderungen, die Personen mit implantierten Multifokallinsen bezüglich Kontrastverlusten erleben, und erörtern Wege, diese Problematik bestmöglich zu minimieren. Kontrastverluste können vielfältige Ursachen haben und es ist essenziell, diese zu verstehen.

Einige Betroffene mögen sich im Laufe der Zeit an den verminderten Kontrast gewöhnen, wobei dieser stark von den aktuellen Lichtverhältnissen beeinflusst wird. Während Einstärkenlinsen die größtmögliche Klarheit bieten, birgt eine erneute Operation Risiken. Daher konzentriert sich dieser Artikel auf alternative Lösungen abseits des Linsenaustausches.

Für diejenigen, die erst kürzlich eine multifokale Intraokularlinse erhalten haben: Es gibt verschiedene Ansätze zur Verbesserung des Kontrastes, die hilfreich sein können, bis sich das Gehirn an die neue Sehweise angepasst hat. Möglicherweise ist dann keine kontrastverstärkende Brille mehr notwendig.

Womit hängt der Kontrastverlust bei Intraokularlinsen zusammen?

Kontrastverlust bei multifokalen Intraokularlinsen ist oft das Resultat eines Kompromisses zwischen verschiedenen Stärken für Nah- und Fernsicht, was zu einer Überlagerung der Bilder auf der Netzhaut führt. Dies kann zu einem Bild führen, das weniger scharfe Konturen und ein verwaschenes Aussehen aufweist, besonders unter unterschiedlichen Lichtverhältnissen.

Kontrastverlust sollte als ein Phänomen betrachtet werden, das in einem gewissen Maß immer präsent ist. Es gibt jedoch viele Ansatzpunkte, um den Kontrast zu optimieren. Dieser Artikel beleuchtet, welche Möglichkeiten zur Optimierung des Sehkontrastes bestehen, ohne sich erneut einer Operation unterziehen zu müssen.

Mögliche Ursachen für Kontrastverluste sind unter anderem Ablagerungen und Unregelmäßigkeiten auf der Linsenoberfläche oder im Tränenfilm, die die Lichtbrechung beeinträchtigen. Augenärzte und Optiker sollten verschiedene Aspekte des Auges untersuchen, um die Quelle des Kontrastverlustes zu identifizieren:

  • Gleichmäßigkeit der Hornhautradien
  • Abtrocknen der Augen
  • Zusammensetzung des Tränenfilms (Partikelbildung)
  • Trübungen der Hornhaut
  • Trübungen der Linse durch Ablagerungen von Zellresten an der Linsenoberfläche (Augenarzt)
  • Trübungen des Glaskörpers (Augenarzt)
  • Sehleistung
  • Restfehler an Brillenstärke, der nicht korrigiert ist
  • Gesundheit der Netzhaut (Augenarzt)
  • unterschiedliche Kontrastfilter je nach Ausleuchtung der Umgebung
  • Zusammenspiel der Augen
  • Dezentration der Intraokularlinse (Augenarzt)

Kontrastwahrnehmung kann durch den Zustand des Tränenfilms, die Form der Hornhaut, die Position der Linse sowie durch Trübungen beeinflusst werden. Auch die Netzhautbeschaffenheit und die Signalverarbeitung des Sehnervs spielen eine Rolle.

Für eine optimale Kontrastwahrnehmung ist es wichtig, dass beide Augen harmonisch zusammenarbeiten und selbst geringfügige Fehlsichtigkeiten korrigiert werden. Verschiedene Filtertönungen können je nach Lichtverhältnissen angepasst werden, doch für ein zufriedenstellendes Ergebnis müssen alle beeinflussenden Faktoren berücksichtigt werden.

Die Wahrnehmung von Kontrast ist individuell sehr unterschiedlich. Es ist essenziell, verschiedene Filter zu testen und die Beratung an unterschiedliche Lichtverhältnisse anzupassen, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Dieser Artikel zeigt auf, dass bei der Optimierung des Kontrastes viele Faktoren eine Rolle spielen und eine umfassende Betrachtung durch den Optiker erforderlich ist, um das maximale Potenzial für verbessertes Sehen zu erschließen.

Konkrete Beispiele für die Optimierung des Kontrastes – Worauf ist zu achten?

Bei der Untersuchung arbeite ich gerne von der Vorderseite des Auges nach hinten.

Tränenfilm

Ganz vorn findet man den Tränenfilm. Wenn unter dem Mikroskop Verklumpungen oder schleimige Elemente zu sehen sind, wird der Kontrast zumindest temporär schlecht sein. Wenn der Kontrast durch den Tränenfilm reduziert ist, kann eine auf Sie abgestimmte Lidpflege die Lösung sein.

Das Bild zeigt eine ungleiche Benetzung des Tränenfilms. Wenn der Tränenfilm das Auge ungleich benetzt, sind Kontrastverluste die Folge.

Hornhautoberfläche

Relativ viele Menschen haben eine Hornhaut, die nicht gleichmäßig geformt ist. Man kann das relativ schnell erkennen, indem man die Spiegelungen eines Topographiesystems auf der Hornhaut betrachtet.


Eine gleichmäßige Spiegelung zeigt mir als Optiker, dass die Hornhaut das Licht optimal ins Auge leitet und sammelt. Wenn wir jedoch Bereiche über der Pupille sehen, die unregelmäßig sind, dann kann man in dem Moment auch von einer schlechteren Sehleistung und einem einhergehenden Kontrastverlust sprechen. Wenn die Oberfläche ungleichmäßig ist, könnte eine formstabile, Hybrid- oder Sklerallinse die Lösung für Sie sein.

Trübungen der Augenmedien

Der Kontrast ist dann am höchsten, wenn das Licht durch klare Materialien in das Auge geleitet werden kann. In der Praxis sehen wir allerdings oft Trübungen innerhalb der Hornhaut und Ablagerungen von Zellresten auf der Linsenoberfläche, die zu einem Kontrastverlust führen können. In Bezug auf die Beseitigung der Ansammlung von Zellresten an der Linsenoberfläche kann Ihr Augenarzt Sie beraten.

Achten Sie auf die feinen Punkte. Das sind Ablagerungen auf der Intraokularlinse. Diese Ablagerungen reduzieren den Kontrast.

Fazit: Was können Sie erwarten?

Mit einer multifokalen, trifokalen oder EDOF-Variante werden Sie in der Regel nie wieder einen normalen Kontrast wahrnehmen. Bis zu einem gewissen Grad können die genannten Tipps Ihnen allerdings Unterstützung bieten und Ihnen das Sehen, je nach Ausleuchtung, verbessern.

Bei einigen Trägern von multifokalen Intraokularlinsen findet eine Gewöhnung an den geringeren Kontrast erst nach mehreren Wochen oder teilweise auch nach Jahren statt.

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