Hörgeräte für Senioren mit eingeschränkter Fingerfertigkeit: Ein umfassender Leitfaden

Hörgeräte sind für viele ältere Menschen sehr wichtig, um wieder besser hören zu können. Doch wenn Menschen älter werden, wird es oft schwerer, Dinge mit den Händen zu machen. Zum Beispiel kann es schwieriger werden, winzige Knöpfe zu drücken oder kleine Batterien zu wechseln. Deshalb ist es wichtig, dass Hörgeräte für Senioren nicht nur gut funktionieren, sondern auch leicht zu bedienen sind.

Warum kleine Hörgeräte nicht immer die beste Wahl sind

In den letzten Jahren wurden Hörgeräte immer kleiner. Das bedeutet, dass sie sehr diskret im Ohr sitzen und fast unsichtbar sind. Für viele Menschen klingt das wie eine gute Sache, weil sie nicht möchten, dass man sieht, dass sie ein Hörgerät tragen. Aber für Senioren, deren Hände nicht mehr so gut funktionieren, sind diese winzigen Hörgeräte oft eine Herausforderung. Sie sind schwer zu handhaben, schwerer zu bedienen und können schnell verloren gehen.

Menschen im Alter haben oft weniger Kraft in den Händen, und ihre Finger sind vielleicht nicht mehr so geschickt wie früher. Deshalb kann es schwierig sein, die kleinen Knöpfe zu drücken oder die kleinen Batterien zu wechseln. Viele Senioren haben auch Probleme mit Arthritis oder zittrigen Händen, was die Benutzung dieser winzigen Geräte noch schwieriger macht.

Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte: Die bessere Wahl

Für Senioren, die Schwierigkeiten mit der Fingerfertigkeit haben, gibt es eine bessere Option: Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte. Diese Hörgeräte haben einen größeren Teil, der hinter dem Ohr sitzt. Von dort aus führt ein kleiner Schlauch ins Ohr, wo das Hören verbessert wird. Warum sind diese Geräte besser geeignet?

  1. Größere Teile und Knöpfe: Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte haben größere Knöpfe, die einfacher zu bedienen sind. Senioren müssen nicht mehr mit winzigen Schaltern kämpfen, sondern können die Knöpfe leichter finden und drücken.
  2. Individuelle Anpassungen: Viele dieser Hörgeräte haben maßgefertigte Ohrpassstücke. Diese sind größer und passen genau ins Ohr. Das macht es nicht nur bequemer, sondern auch einfacher, das Gerät einzusetzen und herauszunehmen.
  3. Einfaches Einsetzen: Da das Hörgerät hinter dem Ohr sitzt, können Senioren es leichter greifen und anlegen. Es ist viel einfacher, als ein kleines Gerät tief ins Ohr zu stecken.
  4. Lange Akkulaufzeiten & Aufladen statt Batteriewechsel: Eine weitere Hürde bei vielen Hörgeräten ist der Batteriewechsel. Die winzigen Batterien, die oft verwendet werden, sind schwer zu handhaben, besonders für Menschen mit zittrigen Händen. Deshalb gibt es bei Hinter-dem-Ohr-Geräten oft die Möglichkeit, auf wiederaufladbare Batterien zurückzugreifen. Diese müssen nicht gewechselt werden, sondern können einfach über Nacht aufgeladen werden. Am Morgen sind sie dann wieder voll einsatzbereit und halten den ganzen Tag.

Warum wiederaufladbare Akkus so wichtig sind

Eines der größten Probleme bei herkömmlichen Hörgeräten ist das Austauschen der winzigen Batterien. Diese Batterien sind sehr klein, und es kann schwierig sein, sie in das Gerät einzulegen. Für Senioren mit Problemen in den Händen, wie z. B. bei Arthritis, ist das fast unmöglich. Wenn die Hände zittern oder die Finger nicht mehr so fein arbeiten, wird das Wechseln der Batterie zu einer mühsamen Aufgabe.

Die Lösung? Wiederaufladbare Hörgeräte! Mit diesen Geräten müssen die Batterien nicht gewechselt werden. Man lädt das Hörgerät einfach über Nacht auf, ähnlich wie ein Smartphone, und am nächsten Tag funktioniert es wieder wie neu. Das spart viel Stress und macht es den Senioren viel leichter.

Nützliches Zubehör für besseren Hörkomfort

Neben den richtigen Hörgeräten gibt es auch Zubehör, das Senioren das Hören in schwierigen Situationen erleichtert. Wenn man beispielsweise in einem lauten Restaurant ist, kann es schwer sein, das Gespräch der Person am Tisch zu verstehen. Hier kommen kleine Mikrofone ins Spiel, die auf dem Tisch platziert oder an der Kleidung der Person gegenüber befestigt werden können. Das Mikrofon verstärkt die Stimme und sendet sie direkt ans Hörgerät. Dadurch wird es einfacher, das Gespräch zu verstehen, selbst wenn um einen herum viel Lärm herrscht.

Ein weiteres nützliches Zubehör ist eine Fernbedienung, mit der man das Hörgerät einstellen kann, ohne die kleinen Knöpfe am Gerät selbst zu benutzen. Diese Fernbedienungen sind oft größer und einfacher zu bedienen und bieten eine praktische Lösung für Menschen mit eingeschränkter Fingerfertigkeit.

Es wird darauf hingewiesen, dass viele Hörgeräte entweder über Bluetooth oder Hochfrequenzsignale gesteuert werden können, wobei beide Optionen gewisse Herausforderungen mit sich bringen, besonders für ältere Menschen, die mit moderner Technik weniger vertraut sind.

Die Apps sind zwar kostenfrei und weit verbreitet, können jedoch durch die Komplexität der Smartphone-Bedienung, wie dem ständigen Aktivieren von Bluetooth oder Verbindungsproblemen, schwer handhabbar sein. Eine separate Fernbedienung ist möglicherweise einfacher in der Bedienung und zuverlässiger, obwohl sie Kosten zwischen 100 und 200 Euro verursachen kann.

Ein Hörgerät mit möglichst wenig Pflegeaufwand kaufen

Als erfahrener Hörakustikermeister kann ich aus erster Hand bestätigen, dass der Pflegeaufwand für Hörgeräte je nach Bauart erheblich variieren kann. Ein entscheidender Faktor ist die Größe der Öffnung, durch die der Schall ins Ohr geleitet wird.

Hörgeräte mit sehr feinen Lautsprechern, wie bei Im-Ohr-Höreräten oder RIC-Geräten, haben häufig kleinere Öffnungen und setzen sich deshalb schneller mit Ohrenschmalz zu. Diese Geräte verfügen oft über winzige Filter, die leicht verstopfen und schwieriger zu reinigen sind, insbesondere für ältere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Fingerfertigkeit.

Im Gegensatz dazu bieten Hinter-dem-Ohr-Geräte (HdO) mit dickeren Schläuchen mehr Volumen, was das Eindringen von Schmutz oder Ohrenschmalz weniger problematisch macht. Diese Geräte können in der Regel einfach mit einem Blasebalg gereinigt werden, was den Wartungsaufwand deutlich reduziert. Für viele ältere Menschen stellt dies eine praktischere und benutzerfreundlichere Lösung dar.

Hörgeräte und Handhabung: Herausforderungen für ältere Hände

Für viele Senioren wird es mit zunehmendem Alter schwerer, bestimmte Dinge zu tun. Das liegt daran, dass unsere Hände schwächer werden und nicht mehr so geschickt sind. Studien haben gezeigt, dass viele ältere Menschen Schwierigkeiten mit der Handhabung von Hörgeräten haben. Dies betrifft vor allem das Einsetzen, Herausnehmen und Bedienen der kleinen Geräte.

Hände verändern sich mit dem Alter auf verschiedene Weisen:

  • Verlust von Muskelkraft: Mit zunehmendem Alter verlieren unsere Hände an Kraft. Das macht es schwieriger, Dinge festzuhalten oder präzise Bewegungen zu machen.
  • Steife Gelenke: Viele ältere Menschen bekommen steifere Gelenke, besonders in den Händen. Das macht es schwer, kleine Teile zu bewegen oder Knöpfe zu drücken.
  • Tremor (Zittern): Zittrige Hände kommen im Alter häufig vor. Das erschwert besonders feinmotorische Aufgaben, wie das Einsetzen von Hörgeräten oder das Einstellen der Lautstärke.

Deshalb ist es wichtig, dass Hörgerätehersteller Geräte entwickeln, die für ältere Menschen mit eingeschränkter Fingerfertigkeit geeignet sind. Geräte, die leicht zu greifen und zu bedienen sind, können Senioren helfen, ihre Hörgeräte problemlos zu nutzen.

Wie kann man das beste Hörgerät für Senioren wählen?

Wenn Sie für einen älteren Menschen mit eingeschränkter Fingerfertigkeit ein Hörgerät auswählen, sollten Sie die folgenden Punkte berücksichtigen:

  1. Einfache Bedienung: Achten Sie darauf, dass das Hörgerät große und leicht zu bedienende Knöpfe hat. Je einfacher es ist, das Gerät ein- und auszuschalten oder die Lautstärke zu ändern, desto besser.
  2. Wiederaufladbare Batterien: Wählen Sie ein Hörgerät, das wiederaufladbare Batterien hat, um das Wechseln der Batterien zu vermeiden. Das erleichtert den Alltag erheblich.
  3. Individuell angepasste Ohrstücke: Ein maßgeschneidertes Ohrstück kann helfen, das Hörgerät einfacher einzusetzen und herauszunehmen. Es sorgt auch für einen besseren Sitz und mehr Komfort.
  4. Zubehör nutzen: Denken Sie daran, dass es zusätzliches Zubehör gibt, das das Hören erleichtern kann, zum Beispiel Mikrofone oder Fernbedienungen. Solche Geräte können den Hörkomfort in schwierigen Situationen verbessern.

Fazit

Hörgeräte sind ein wichtiger Teil des Lebens für viele Senioren, besonders für diejenigen mit Hörproblemen. Aber es ist wichtig, ein Gerät zu wählen, das nicht nur gut funktioniert, sondern auch leicht zu bedienen ist, besonders wenn die Fingerfertigkeit eingeschränkt ist. Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte mit größeren Bedienelementen und wiederaufladbaren Batterien bieten eine hervorragende Lösung. Zubehör wie Mikrofone und Fernbedienungen können zusätzlich helfen, die Hörgeräte im Alltag optimal zu nutzen. Letztlich geht es darum, das Leben einfacher und angenehmer zu gestalten, indem man die richtigen Hilfsmittel wählt.